Musizieren mit Scratch

Ein Unterrichtsbeispiel zum Thema Schleifen in der Primarstufe

Einleitung
Warum Informatik in der Primarstufe
Schleifen in der Informatik

Didaktische Begründung mit Verlaufsplan

Die Unterrichtsstunde ist für eine dritte Klasse vorgesehen und verbindet das Thema Schleifen fächerübergreifend mit dem Musikunterricht. Die SchülerInnen müssen dabei bereits Erfahrungen mit Bodypercussion sowie dem Aufbau von Vier/Viertel-Takten haben. Ihnen müssen zudem ganze Noten, halbe Noten, viertel Noten sowie achtel Noten bereits geläufig sein.

Innerhalb des Programms Scratch sollten sie bereits Erfahrungen mit der Erstellung von eigenen Figuren sowie der Auswahl von Instrumenten und Hintergründen haben. Des Weiteren sollten sie bereits Variablen kennengelernt haben. Zur besseren Übersicht bietet sich zudem die Programmierung von Blöcken für die einzelnen Schläge des Takts an, um diesen schnell verändern zu können und zudem die Übersicht zu behalten. Hier ist es sinnvoll vorab eine Stunde zu diesem Thema durchzuführen.

Außerdem wäre es von Vorteil, wenn die Kinder sich bereits mit den einzelnen Bausteinen des Bereichs Klang auseinandergesetzt hätten. Dies ist aber an dieser Stelle kein muss, da der Unterschied zwischen den Elementen Spiele Klang X  und  Spiele Klang X ganz auch kurz durch die Lehrperson herausgestellt werden kann.

Die Grobkompetenz der Stunde sieht vor, dass die SchülerInnen den Baustein Schleifen kennen und diesen sinnvoll anwenden können, indem sie sich einen eigenen Rhythmus zur Liedbegleitung in Scratch erstellen.

Die SchülerInnen müssen hierzu die Grundmerkmale eines 4/4 Takts kennen. Der Rhythmus wird dabei auf einem Blatt nachgelegt (TK1). Indem sie die entsprechenden Schläge mit den richtigen Längenangaben verbinden, zeigen sie zudem, dass ihnen die Länge einzelner Noten bekannt ist (TK 2). Innerhalb der Unterrichtsstunde sollen sie des weiteren Rhythmen wahrnehmen und diese in Bodypercussion übertragen können, indem sie den entsprechenden Text rhythmisch sprechen und klatschen (TK3) und schließlich den Zweck und die Verwendung von Blöcken in Scratch kennen, indem sie diese anwenden, um die einzelnen Takte zu definieren (TK4).

Zu Beginn der Unterrichtsstunde klatscht die Lehrperson einen Rhythmus mit Bodypercussion vor, in den die SchülerInnen einstimmen. Dieser folgt dem Muster X    | X    | x x | X    ||.

Anschließend folgt ein Sprechrap zum Lied alle meine Entchen. Die Lehrperson spricht jeweils eine Zeile vor, die Kinder wiederholen diese anschließend. Zum Abschluss wird der gesamte Text noch einmal gemeinsam gerappt.

Rap im 4/4 Takt

Rhythmus:  X  |  X  |  X X  |  X

Der verbale Impuls dient als erster Einstieg in die Stunde und wirkt zudem motivierend. Er erlaubt es, dass alle SchülerInnen sich zeitgleich rhythmisch-musikalisch betätigen und sorgt zudem dafür, dass sich die Aufmerksamkeit auf das Unterrichtsgeschehen fokussiert.

Im Anschluss gibt es ein erstes Feedback. Hier kann ein gezielt gesetzter Impuls helfen, die Antworten in eine Richtung zu lenken. In diesem Fall bitte die Lehrperson: Beschreibe in einem Satz, wie du den Rap fandest.

Mögliche Antworten in diesem Fall könnten Das war schon schwierig und Klatschen und rappen gleichzeitig ist nicht so einfach sein. Geben die Lernenden hier zu verstehen, dass ihnen der Rap an dieser Stelle sehr leicht gefallen ist, kann man diesen mit einem schwereren Rhythmus wiederholen und somit zum gewünschten Ziel kommen. Im Anschluss erfolgt die Verkündung der Zielsetzung, die die Stunde für die SchülerInnen transparent macht.

Heute bauen wir uns eine Band zur rhythmischen Begleitung.

Nun erfolgt eine erste Erarbeitung. Hierbei nutzen die Schülerinnen ein Arbeitsblatt, auf dem sie einzelne Schläge mit den dazugehörigen Längen zu einem Grundtakt zusammenstellen können.

Als erster Impuls sollen sie beschreiben, was sie vor sich sehen. Hierbei können mögliche Antworten Das sind ganze/halbe Schläge, Das sind verschiedene Zahlen, Das sind die Schlaglängen oder Das gehört zueinander lauten. Danach können die ihren eigenen Rhythmus auf Papier auslegen.

Das Arbeitsblatt hilft ihnen dabei, den von ihnen erstellten Takt besser zu strukturieren. Die Einteilung in vier gleichgroße Felder stellt sicher, dass dieser auch aus vier Schlägen besteht. Die Karten sind so ausgelegt, dass die darauf dargestellten Schläge immer einem ganzen Grundschlag entsprechen. So entsteht in jedem Fall ein vollständiger 4/4-Takt und es kommt im Anschluss nicht zu Schwierigkeiten, da einzelne Schläge oder Pausen vergessen wurden. An dieser Stelle ist es durchaus legitim, SchülerInnen mit hohen Kompetenzen in diesem Bereich ihren Rhythmus auch ohne das Arbeitsblatt auslegen zu lassen oder die einzelnen Schläge ohne Verwendung der Karten aufmalen zu lassen. In dieser Unterrichtsstunde ist diese Differenzierung allerdings nicht thematisiert.

In einer zweiten Erarbeitung klatschen die SchülerInnen ihren eigenen Rhythmus vor und rappen dazu. An dieser Stelle wird die Wichtigkeit von Wiederholungen in Form von Schleifen erarbeitet. Nach einem Durchgang sollen die SchülerInnen erzählen, was ihnen aufgefallen ist. Dabei stellt die Lehrperson mit den Lernenden heraus, dass sie den Rhythmus mehr als einmal wiederholen müssen, damit der Rap funktioniert. Es ist hier wichtig, die Relevanz des Bausteins herauszuarbeiten. Auf dem Arbeitsblatt wird dazu ein entsprechender Schnipsel ergänzt, auf dem die Anzahl der Wiederholungen notiert wird. Dazu müssen die Lernenden den Rap noch einmal bewusst durchgehen, um zur richtigen Anzahl zu gelangen. An dieser Stelle ist es nicht notwendig gemeinsam eine Zahl zu notieren, da späteres Ausprobieren in Scratch deutlich macht, ob die Menge an Schleifen zum rappen ausreicht oder nicht. Gegebenenfalls können sie diese dann noch anpassen.

Nun folgt die eigentliche Arbeitsphase innerhalb von Scratch. Die SchülerInnen suchen die betreffenden Bausteine und bauen dort ihren Rhythmus mit Hilfe ihres Arbeitsblatts.

Sie definieren Blöcke für die einzelnen Noten, um weitere Rhythmen einfacher zu bauen.

Zudem suchen sie sich einen Hintergrund und einen Instrumentalisten aus. Dazu stehen sowohl Experten- als auch TIPP Karten zur Verfügung, auf die im Abschnitt Differenzierung  noch näher eingegangen wird.

Hierbei werden vorab erarbeitete Kompetenzen innerhalb des Programms noch einmal wiederholt und gefestigt. Die freie Auswahl der einzelnen visuellen Komponenten wirkt zudem motivierend auf die Kinder und erlaubt ihnen, nach eigenen Vorstellungen kreativ zu sein.

Zum Abschluss rappen die SchülerInnen ihr Lied vor. Es wird noch einmal betont wie wichtig die Anzahl von Wiederholungen ist, um den Rap vollständig durchzuführen. Ist noch Zeit übrig, können weitere Lieder zu dem Rhythmus gerappt werden. Fuchs du hast die Gans gestohlen und Backe, backe Kuchen sind dabei zwei Möglichkeiten.

Im Folgenden kommen einige Bilder der Umsetzung innerhalb des Seminars.

Verlaufsplan

Differenzierung
Möglichkeiten zur Weiterführung
Quellenübersicht

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