I. Einleitung

„Digitale Medien prägen unsere kulturelle, soziale und wirtschaftliche Welt in einem, vor wenigen Jahrzehnten noch nicht vorstellbarem Ausmaß. Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft sind auf Digitaltechnologien angewiesen. Die Durchdringung des Alltags durch Notebooks, Smartphones, Tablets, digitale Fernsehgeräte, Navigationssysteme und digitale Steuereinheiten von Fahrzeugen, Haushaltsgeräten und Haustechnik bildet nur den Ausgangspunkt für weitere Konzepte von Wearables bis zum Internet of Everything. Von dieser digitalen Durchdringung unserer Lebenswelt bleibt auch der Alltag von Kindern nicht ausgenommen“ (Irion, 2016, S. 16).

Da die digitalen Medien als ein fester Bestandteil der kindlichen Lebenswelt anzusehen sind und die Schule die Kinder in allen lebensrelevanten Bereichen in ihren Kompetenzen stärken soll, sollten diese bereits im Grundschulunterricht aktiv genutzt werden.

Für die Schulen und Lehrkräfte stellt die digitale Bildung der Kinder jedoch eine Herausforderung dar, mannigfache Technologien stehen für den Einsatz in der Grundschule zur Verfügung. Begriffe wie „Lernen mit neuen Medien, Medienkompetenz, Medienbildung und Medienpädagogik“ verdeutlichen, was im Rahmen der schulischen Bildung derzeit gefordert wird. Gleichzeitig spiegeln sie die mangelnde Einigkeit wieder, welche hinsichtlich der Thematik noch vorherrscht. Noch immer haben digitale Medien einen schlechten Ruf und wirken „als Störung des Curriculums, einer schulischen Ordnung, der Unterrichtsstrukturen und seiner pädagogischen Zielvorstellungen“ (Stewen in: Hagener/Hediger, 2015, S. 135).

Laut Stewen ist dies mit einer pädagogischen Angst zu begründen, neue Medien könnten mit ihren Vermittlungsstrukturen und ihrer Fülle an Wissen in Konkurrenz mit den traditionell, hierarchisch gegliederten Vorstellungen von Wissen treten und diese womöglich verdrängen (vgl. ebd.).

Viele sehen, vor allem für Kinder, eine Gefahr in der sich immer schneller und weiter entwickelnden Technologie. Doch genau mit diesen scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, welche uns die neuen Medien eröffnen, sollte den Schülerinnen und Schülern die Chance gegeben werden, diese gewinnbringend zu nutzen. Sie sollten die Möglichkeit haben auch innerhalb des Unterrichts von, über und mit Medien zu lernen, sowie eine gewisse Medienkompetenz auszubilden.

Um einen solchen Unterricht zu ermöglichen bedarf es jedoch an ausreichend aus- und fortgebildeten Lehrkräften, welche im Idealfall schon in ihrer Ausbildung auf den Umgang mit digitalen Medien im Unterricht adäquat vorbereitet werden.

Im Rahmen des Moduls „Arbeitsmittel und Medien (ILL/I und Übergänge): Informatische Bildung in der Primarstufe“ erhielten die Studierenden die Möglichkeit „erste Einblicke in die Inhalte und didaktischen Möglichkeiten zur informatischen Bildung in der Primarstufe zu bekommen“ (vgl. https://www.lsf.uni-saarland.de/qisserver/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&publishid=119058&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=veranstaltung) .

Im Folgenden soll nun die geplante und im Seminar erprobte Unterrichtsstunde zum Thema „Bedingungen mit Scratch“ aufgezeigt und didaktisch begründet, sowie das Material dargelegt werden.

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