Einführung

Computer, Smartphones, Spielekonsolen, Fernseher, Haushaltsgeräte und viele unzählige weitere Gegenstände aus unserem gewöhnlichen Alltag, die allesamt Eines gemeinsam haben: Es handelt sich hierbei immer um eine spezifische Zusammenstellung von Hardware, Software und Netzverbindungen zur Lösung eines Anwendungsproblems; die Rede ist von sogenannten Informatiksystemen. Sie sind im heutigen von neuen Medien geprägtem und digitalisiertem Zeitalter kaum noch wegzudenken und gewinnen in der persönlichen Erfahrungswelt zunehmend an Bedeutung. Kinder sind davon gleichermaßen betroffen wie Erwachsene. Denn auch sie treten – wenn zugegebenermaßen sicherlich in einigen Fällen noch völlig unbewusst – ständig mit Informatiksystemen in Kontakt. Auf ganz natürliche Art und Weise wird so etwa das neue Spielzeug oder die häufig schnell von Rot auf Grün springende Fußgängerampel auf dem Weg zur Schule interessiert beobachtet und erforscht. Spielerisch werden verblüffende Funktionen der Geräte entdeckt und mögliche Fragen kommen schon bald auf. 

Laut Experten und Bildungsbeauftragten dürfen diese Fragen der Kinder nicht unbeantwortet bleiben. Wie die Kultusministerkonferenz bereits in ihrem Strategiepapier von 2016 festhält, soll der digitale Wandel der Gesellschaft daher auch fest in die Lehr- und Lernprozesse des deutschen Bildungssystems integriert werden. Der Bund setzt sich demnach das Ziel, die Arbeit mit digitalen Medien ab dem Schuleintritt gezielt zu fordern und zu fördern (Kultusministerkonferenz, 2016). So wie Informatik die Lebenswelt des Kindes von Beginn an prägt, so setzt informatische Bildung und ein Grundlagenverständnis von Informatiksystemen auch bereits in jungen Jahren ab der Primarstufe ein. 

Wie eine solch spielerische und doch zugleich formal-inhaltlich wertvolle Einbettung von Informatik in den grundschulischen Unterricht konkret von statten gehen kann, soll Gegenstand der anschließenden Ausführungen sein. Hierfür wird zunächst auf ein eigens entwickeltes Unterrichtskonzept, welches die Vermittlung von Variablen – einen der fünf algorithmischen Grundbausteine – im Fokus hat, im Detail eingegangen werden. Es folgen Differenzierungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler [1] und weitere reflexive Denkanstöße zur Verbesserung der Unterrichtsstunde. Im Schlussteil der vorliegenden Darlegungen findet sich eine zusammenfassende Erläuterung über die Verbindung und das damit einhergehende Potenzial obiger Unterrichtsstunde und Informatik. 


[1] Aus Gründen der Leserlichkeit wird im Folgenden die Abkürzung SuS verwendet. 

Zurück zum Menü

Weiter zu Unterrichtsverlauf und didaktische Begründung