1. Zur Bedeutung informatischer Bildung in der Primarstufe

In der aktuellen Konzeption für den Sachunterricht, dem „Perspektivrahmen Sachunterricht“ (Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts, 2013) wird eine technische Perspektive beschrieben, zu deren Methoden und Arbeitstechniken „Technik konstruieren und herstellen“ gehört.

Heutzutage gehören zur im Alltag genutzten Technik immer mehr Informatiksysteme, daher sollte im Sinne einer Allgemeinbildung und im Sinne des Sachunterrichts auch Verständnis der Funktionsweise informatischer Systeme in der Grundschule geschaffen werden, um einen Konstruktionsprozess im Unterricht zu ermöglichen.

Es „sollte das Lernen mit und über digitale Medien und Werkzeuge bereits in den Schulen der Primarstufe beginnen“ fordert auch die Kultusministerkonferenz in ihrer Strategie Bildung in der digitalen Welt.

Immer wieder wird ein kritischer Umgang mit Medien gefordert und mehr Nutzung digitaler Medien in den Schulen. Auch dabei ist das Kennen der Funktionsweise digitaler Medien auf technischer Ebene hilfreich.

„Ein Grundverständnis der Geräte- und Netztechnik fördert die Autonomie im konkreten Medienhandeln und kann andererseits sowohl zum Interesse an technischer Entwicklung als auch zu deren kritischer Reflexion beitragen.“

Gervé, 2016

In der Dagstuhl-Erklärung Bildung in der digitalen vernetzten Welt (Gesellschaft für Informatik, 2016) wird erläutert, dass sich das informatische Verständnis positiv auf die Bedienung digitaler Medien auswirkt und für eine „kompetente, kritische und differenzierte Nutzung“ unabdingbar ist, denn diese kann nur durch Zusammenwirken der technischen, der gesellschaftlich-kulturellen und der anwendungsbezogenen Perspektive (Dagstuhl-Dreieck) entstehen.

Nicht zuletzt in ihrer Zukunft werden den SuS ihre informatischen Kenntnisse nützlich sein. Es werden immer mehr neue Geräte, die informatische Systeme enthalten.

Das Seminar Informatische Bildung in der Primarstufe, für das dieser Unterrichtsentwurf entstanden ist, ist ein Angebot an der Universität des Saarlandes, das Studierende für das Lehramt an Grundschulen wahrnehmen können, aber nicht müssen. Für Lehrkräfte im Saarland, die bereits im Schuldienst sind, werden vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien Weiterbildungen angeboten, z. B. zu Calliope mini.

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