Wann: Donnerstag, 7. Dezember 2017
Wo: Hörsaal 001, Geb. E1 3, Campus der Universität des Saarlandes (Campusplan)
Programmplan:
10:00 – 11:00 | Marc Berges – Programmieren in der Fachdidaktik: Lehr- und Lernkompetenzen im Anfangsunterricht |
11:00 – 12:00 | Nadine Bergner – Informatik-Lehramtsstudierende vor Schulklassen auf die Probe gestellt |
12:00 – 13:00 | Mittagsimbiss im Foyer |
13:00 – 14:00 | Jens Gallenbacher – Informatik als Grundpfeiler zum Begreifen unserer gestalteten Lebenswelt |
14:00 – 15:00 | Torsten Brinda – Schülervorstellungen zu informatikbezogenen Themen |
15:00 – 15:30 | Kaffeepause |
15:30 – 16:30 | Ludger Humbert – Because the music is not in the piano |
Für weitere Informationen oder Fragen kontaktieren Sie bitte verena.wolf@uni-saarland.de
Zusammenfassungen:
Marc Berges – Programmieren in der Fachdidaktik: Lehr- und Lernkompetenzen im Anfangsunterricht
Die Diskussion inwiefern Informatik an Schulen als Pflichtfach eingeführt werden soll, hat in den letzten Jahren an Intensität zugenommen. Dabei wird insbesondere die Rolle der Programmierung diskutiert.
Um die Programmierfähigkeiten von Anfängern zu ermitteln, wurden zwei unterschiedliche Methoden entwickelt. Zum einen ergeben sich mögliche Kompetenzen aus der Untersuchung von Source Code mit Hilfe der Item-Response- Theory. Hierfür wurden die Ergebnisse von offenen Projektaufgaben analysiert und verschiedene Verwendungshäufigkeiten von Programmierkonzepten festgestellt. Zum anderen lassen Fehler und Fehlvorstellungen Rückschlüsse auf fehlende Kompetenzen zu. Eine Analyse von 30000 Fehlermeldungen aus einer Online- Lernumgebung hat Hinweise auf fehlende Fähigkeiten ergeben.
Neben den Fähigkeiten der Lernenden gilt es auch die spezifischen Fähigkeiten der Lehrenden zu untersuchen. Aufbauend auf dem fachdidaktischen Model, das im Rahmen des BMBF-Projekte „Kompetenzen für das Unterrichten von Informatik“ entstanden ist, sollen mit Hilfe von animierten Videovignetten Lehrkompetenzen bezüglich der Reaktion im Unterricht gefunden und analysiert werden.
Die Synthese dieser beiden Sichtweisen auf die fachdidaktische Analyse von Programmierunterricht soll wichtige Anhaltspunkte geben, wenn es darum geht Informatik flächendeckend in den Curricula zu installieren.
Nadine Bergner – Informatik-Lehramtsstudierende vor Schulklassen auf die Probe gestellt
An der RWTH Aachen gibt es bereits seit 2010 Schülerlabore zu unterschiedlichen Themenbereichen. Diese dienen dazu, Kindern und Jugendlichen einen Einblick in Studienfächer und in die RWTH Aachen als Universität zu geben. Inzwischen sind diese Labore auch fester Bestandteil der Lehramtsausbildung. In fachdidaktischen Seminaren entwickeln Studierende Lernmaterialien und erproben diese in den Lehr-Lern-Laboren mit realen Schülergruppen. Durch das Feedback der Dozierenden, der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler können die Studierenden ihre Lehrkompetenzen verbessern und werden somit optimal auf die Schulpraxis vorbereitet, was am Beispiel des Lehr-Lern-Labors „InfoSphere“ in der Informatik erläutert wird.
Torsten Brinda – Schülervorstellungen zu informatikbezogenen Themen
Gemäß dem Modell der didaktischen Rekonstruktion, das in den Naturwissenschaften entstand, soll bei der Unterrichtsplanung der Perspektive von Schülerinnen und Schülern genügend Raum gegeben werden. In den Naturwissenschaften hat dies in großem Umfang zu Forschungsarbeiten zur Beschreibung, Erklärung und unterrichtlichen Anknüpfung an Schüler- und Lehrervorstellungen geführt. In der Informatik liegen diesbezüglich bislang nur wenige wissenschaftliche Arbeiten vor. Junge Menschen begegnen heute jedoch vielfältigen Informatiksystemen seit frühster Kindheit in ihrer Lebenswelt, was zur Folge hat, dass sie bzgl. deren Funktionsweise und Wirkung individuelle Vorstellungen konstruieren, die nicht notwendigerweise mit den wissenschaftlichen Konzepten übereinstimmen. Die Kenntnis entsprechender Vorstellungen bietet daher Anknüpfungspunkte für die Gestaltung schülergerechten Fachunterrichts.
Im Rahmen des Vortrags wird zunächst ein kurzer Einblick in das Modell der didaktischen Rekonstruktion nach Kattmann sowie dessen Adaption für die Informatik nach Diethelm et al. gegeben, weiterhin ein kurzer Überblick über das Forschungsfeld zur informatikbezogenen Schülervorstellungsforschung. Anschließend werden eine Reihe eigener Untersuchungsergebnisse zum Thema vorgestellt, in denen es um Schülervorstellungen zu Datenbanken, Smartphones und sozialen Netzwerken sowie zum Kategorisierungsverhalten in Bezug auf informatische Begriffe ging.
Gemäß dem Modell der didaktischen Rekonstruktion, das in den Naturwissenschaften entstand, soll bei der Unterrichtsplanung der Perspektive von Schülerinnen und Schülern genügend Raum gegeben werden. In den Naturwissenschaften hat dies in großem Umfang zu Forschungsarbeiten zur Beschreibung, Erklärung und unterrichtlichen Anknüpfung an Schüler- und Lehrervorstellungen geführt. In der Informatik liegen diesbezüglich bislang nur wenige wissenschaftliche Arbeiten vor. Junge Menschen begegnen heute jedoch vielfältigen Informatiksystemen seit frühster Kindheit in ihrer Lebenswelt, was zur Folge hat, dass sie bzgl. deren Funktionsweise und Wirkung individuelle Vorstellungen konstruieren, die nicht notwendigerweise mit den wissenschaftlichen Konzepten übereinstimmen. Die Kenntnis entsprechender Vorstellungen bietet daher Anknüpfungspunkte für die Gestaltung schülergerechten Fachunterrichts.
Im Rahmen des Vortrags wird zunächst ein kurzer Einblick in das Modell der didaktischen Rekonstruktion nach Kattmann sowie dessen Adaption für die Informatik nach Diethelm et al. gegeben, weiterhin ein kurzer Überblick über das Forschungsfeld zur informatikbezogenen Schülervorstellungsforschung. Anschließend werden eine Reihe eigener Untersuchungsergebnisse zum Thema vorgestellt, in denen es um Schülervorstellungen zu Datenbanken, Smartphones und sozialen Netzwerken sowie zum Kategorisierungsverhalten in Bezug auf informatische Begriffe ging.