Informatik und die Grundschule

Warum Kinder programmieren sollten

In der Grundschule sollen vor allem jene Kompetenzen entwickelt und gefördert werden, die neben einem nahen Lebensweltbezug eine elementare Grundbildung unterstützen. Inhalte der Fächer finden ihre didaktische Begründung daher vor allem in einer Anwendbarkeit der Kinder in ihrem Lebensalltag, sowie in der Vorbereitung auf die weiterführenden Schulen und das Berufsleben. Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen der Gesellschaft, wird schnell klar: mit digitalen Medien zu handeln, sie nutzen und gestalten zu können, ist Grundvoraussetzung, um an der heutigen Gesellschaft teilzuhaben.  Hinweise und Trends zeichnen sich auch auf dem zukünftigen Berufsmarkt ab. So kann man einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (2015) entnehmen, dass durch den technologischen Wandel und durch Automatisierungsprozesse im beruflichen Kontext besondere Kenntnisse von nachfolgenden Arbeitsnehmern gefordert werden. Dies rückt vor allem Qualifikationen im Bereich der Informatik in den näheren Fokus, die weitreichende mediale Kompetenzen voraussetzen und eine frühe Förderung in der Schule verlangen. Auch von Seiten der Politik werden daher durch den Digitalpakt 2019 bestimmte Maßnahmen befürwortet und ermöglicht. Lehrpersonen können und sollten sich den momentanen Entwicklungen im Schulalltag nicht entziehen und werden auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (2018) dazu angehalten, neue Technologien in ihrem Unterricht zu nutzen. Forderungen wie diese setzten allerdings voraus, dass praktizierende Lehrer und jene, die es werden wollen, wissen, wie sie Inhalte – vor allem im Bereich der Informatik – sinnvoll und didaktisch fruchtbar in ihren Unterrichtseinheiten einsetzen können.

Um Orientierung und Hilfestellung zu bieten, kann auf die Gesellschaft für Informatik verwiesen werden. Diese formuliert, gerade für junge Lernende, bestimmte miteinander verzahnte Kompetenzen, die in Inhalts- und Prozessbereiche eingeteilt werden können. Dabei steht neben dem Erlernen unterschiedlicher Programmiersprachen vor allem die Fähigkeit des Problemlösens im Zentrum. Da zur fächerübergreifenden Planung angeregt wird, sind erlernte Kompetenzen auch förderlich für andere Bereiche schulischer Bildung und sollen zum eigenkreativen, spielerisch entdeckenden Umgang anregen.

Gesellschaft für Informatik 2019, 7

Ein Weg einer solchen Umsetzung wird durch den Calliope mini geboten. Es handelt sich hierbei um einen Mikrocomputer, der seinen Ursprung in der britischen Version des BBC micro:bit findet. Zusammengesetzt aus verschiedenen Sensoren lässt er sich kinderfreundlich mit grafischer Blockprogrammiersprache codieren und ist daher ab der dritten Klasse einsetzbar. Weiterhin findet eine Beschäftigung mit dem Editor Makecode von Microsoft statt, die eben jene Bausteine beinhaltet und von Schülern verwendet werden kann, um ein eigenes Programm zu konstruieren.

Calliope mini

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Quellen:

Microsoft: makecode.calliope.cc [15.06.2019]
Gesellschaft für Informatik (2019): Kompetenzen für informatische Bildung im Primarbereich. Online unter: ddi.uni-wuppertal.de/website/repoLinks/v142_empfehlungen_kom petenzen-primarbereich_2019-01-31.pdf, 7. [15.06.2019]