Aufgrund von immer heterogener werdenden Klassen sind Differenzierungsoptionen in jeglicher Hinsicht wichtiges Element beim Planen von Unterrichtseinheiten. Zudem sind Lernende des Primarbereichs kognitiv oftmals auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen, die eine Differenzierung sowohl nach oben als auch nach unten von Nöten machen. Besonders bei einem relativ komplexen Thema der Informatik, das nicht nur Bedingungen aufgreift, sondern diese mit Hilfe von Variablen umsetzt, müssen die zu bearbeitenden Aufgaben dem jeweiligen Leistungsstand einzelner Schüler angepasst sein, um zu garantieren, dass alle Kinder am Unterrichtsgeschehen teilnehmen können. Die zuvor formulierte Einheit bietet daher mehrere Optionen, die verschiedene Angebote zur Förderung bereitstellt.
Schon im Einstieg werden im Plenum gemeinsam Unterrichtinhalte der letzten Stunde wiederholt und somit aufgefrischt, damit alle Kinder von einer gemeinsamen Basis aus dem Lerngegenstand folgen können. Gleiches Prinzip gilt auch für die erste Erarbeitungsphase, die ein gemeinsames Erarbeiten der Inhalte initiiert. Durch vorformulierte Hilfsimpulse kann die Lehrperson zudem den Arbeitsprozess in gewünschte Bahnen lenken.
Auch in der anschließenden Reflexionsphase werden Möglichkeiten der Differenzierung geboten. Diese ergeben sich vor allem durch das gezielte Einteilen der Kinder in heterogene Partnergruppen. Neben der Förderung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen können stärkere und schwächere Schüler zusammenarbeiten und dadurch einen Lernerfolg erzielen.
In der zweiten Erarbeitungsphase wird die Methode der Not- und Expertenbriefe genutzt, sodass die Lernenden individuelle Optionen der Förderung erhalten. Die eigesetzten Notbriefe enthalten daher, wie unten zu sehen, eine Vereinfachung der geforderten Aufgabenstellung und sorgen durch eine Auswahl an vereinfachten Bausteinen dafür, dass schwächere Kinder einen Lernerfolg erzielen und an der nachfolgenden Phase teilnehmen können. Die Kombination aus Zahlen und selbst auszufüllenden Platzhaltern auf dem Arbeitsblatt (AB1) ist nötig, damit die leichter zu programmierenden Bausteine sinnvoll genutzt werden können. Neben Differenzierungen nach unten, ist es wichtig auch stärkeren Schülern die Möglichkeit zu bieten ihr volles Potential auszuschöpfen und sie herauszufordern. Dies geschieht mit Hilfe der Expertenbriefe, die sie dazu anregen weiterführende Elemente, Eingabefunktionen und Bausteine zu nutzen und die eigenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen. Nur so können alle Kinder individuell angepasst die nächste Stufe der kognitiven Entwicklung erreichen, eine Motivation für die Inhalte entwickeln und sich selbst bestmöglich einbringen.
Die Druckphase (R2) enthält eine natürliche Differenzierung, da die Schüler in einem kreativen Prozess handeln, der ihre Individualität mit einbezieht. Der Abschluss der Einheit findet erneut im Plenum statt und wird von der Lehrperson so gelenkt, dass erneut alle Kinder dem Verlauf der Stunde folgen und sich ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechend einbringen können.
Quellen:
Bild Calliope mini: https://bilder.pcwelt.de/4052550_original.jpg [15.06.2019]
Microsoft: makecode.calliope.cc [15.06.2019]