1. Informatik in der Grundschule?!
Der ein oder andere Erwachsene wird sich bestimmt gefragt haben, ob es denn sinnvoll ist Informatikunterricht bereits in der Primarstufe anzubieten, da dieses Fach (noch) nicht in den Lehrplänen deutscher Grundschulen verankert ist. Jedoch macht es Sinn sich damit auseinander zu setzen, da sich auch Kinder immer früher mit digitalen Medien beschäftigen und in einer zunehmend von Informationstechnologien beeinflussten Welt aufwachsen (vgl. Schmid et al. 2018, 200). Wichtig ist daher, dass Kinder zu einem reflektierten Umgang mit diesen Medien befähigt werden (vgl. ebd., 200). Des Weiteren haben Medien eine politische, eine soziale und eine ökonomische Funktion (vgl. LMS 2019, 6). Die Fähigkeit medial vermittelte Informationen einzuordnen ist bei Kindern ebenfalls noch nicht vorhanden und muss von diesen erst erlernt werden (vgl. LMS 2019. 6). Um diese Kompetenz zu fördern werden Methoden benötigt, die den Lernenden dabei helfen die Wirklichkeit von der fiktiven Welt zu trennen (vgl. ebd., 6). Dafür wurde bereits im Jahr 2000 von der GI ein Gesamtkonzept zur informatischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen erstellt, welches bereits in der Grundschule ansetzt (vgl. Schmidt et al. 2018, 200). Dabei sollen Grundfertigkeiten im Umgang mit Informationssystemen und Grundkenntnisse zu den wichtigsten Systemkomponenten von Informatiksystemen vermittelt werden (vgl. ebd., 200). Wichtig im Hinblick auf Grundschulkinder ist, dass diese Methoden kognitiv angemessen vermittelbar sind (vgl. ebd., 200). Leider fehlen bisher jedoch ausgearbeitete Konzepte, wie Unterrichtseinheiten praktisch ausgestaltet werden könnten (vgl ebd., 201). Es gibt jedoch Softwares, die Kindern spielerisch einzelne Programmierschritte vermitteln können. Programme wie Scratch oder Calliope können sehr gut in den Grundschulunterricht integriert werden. Diese können in einem fächerverbindenden Unterricht eine große Rolle spielen. Ein Beispiel hierzu soll auf den folgenden Seiten näher erläutert werden.