Differenzierung
Differenzierung ist in einem heterogenen Klassenverband von besonderer Bedeutung. Gerade durch die Inklusion werden die Leistungsunterschiede innerhalb einer Klasse immer größer. Umso wichtiger ist es, dass der Unterrichtsstoff auf unterschiedlichen Kompetenzstufen vermittelt werden kann. Man unterscheidet zwei Arten von Differenzierung. Die qualitative und quantitative Differenzierung. Bei Ersteren handelt es sich um eine Differenzierung im Bezug auf die Schwierigkeitsstufe der Anforderungen und Aufgaben. Bei der quantitativen Differenzierung geht es um den Umfang des Inhalts und der Aufgaben.
In der beschriebenen Informatikstunde wird ebenfalls ein vielfältiges Differenzierungsangebot dargeboten. In der ersten Erarbeitungsphase wird eine Zusatzaufgabe bereitgestellt, welcher sowohl der qualitativen, als auch der quantitativen Differenzierung dient. In der Zusatzaufgabe geht es um das Hinzufügen einer Zeitangabe für die Bewegungen. Es sind keine weiteren Angaben vorgegeben. Die Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit selbst eine Lösung zu entwickeln und verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren. Für diese Zusatzaufgabe gibt es eine zusätzliche Tipp-Karte. Auf dieser Tipp-Karte wird eine mögliche Lösung für die Aufgabe vorgegeben. Die Länge der Bewegung soll mit Hilfe eines Tons angegeben werden. Wie dies umzusetzen ist, wird auf der Tipp-Karte nicht vorgegeben. Des Weiteren stehen den Schülerinnen und Schüler in der zweiten Erarbeitungsphase Umschläge zur Verfügung, in denen sich die benötigten Bausteine befinden, sodass man die Ein- und Ausgaben einmal mithilfe der Puzzleteile legen kann. Dies vereinfacht den Schülern das Zusammensetzen der Blöcke auf dem Computer.
In der dritten Erarbeitungsphase stehen den Schülern weitere Tipp-Karten zur Verfügung. Auf den Tipp-Karten finden die Schüler Hinweise dazu, welche Bewegungen sie ausführen können. Beispielsweise können auch nur einzelne Körperteile bewegt werden und man kann den Calliope auf verschiedene Arten schütteln. Wie viele Bewegungen die Schüler programmieren sollen, ist ihnen selbst überlassen, wodurch es zu einer natürlichen Differenzierung kommt (Reusser, Stebler, 2012). Die Schüler können dies selbst entscheiden, abhängig von der Schnelligkeit, mit der sie die Aufgaben bewältigen. Auch die Schwierigkeit ihren programmierten Codes kann in dieser Phase sehr stark variieren und ist abhängig von den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Beispielsweise können noch Töne hinzugefügt werden. Sie können neben den vier bekannten Bewegungen „Schütteln, nach links neigen, nach rechts neigen und Logo nach unten, weitere Eingaben austesten, wie beispielsweise die Anweisung „freier Fall“ oder „Logo nach unten“.
Die Unterrichtsstunde ist also auf unterschiedlichen Leistungsniveaus zu bewältigen, indem alle drei Formen der Differenzierung eingebunden sind. Auch wird in fast jeder Erarbeitungsphase Differenzierungsangebote bereitgestellt.