Kinder wachsen in einer zunehmend von Informationstechnologien geprägten Welt auf. Informatische Bildung wird deshalb als eine wichtige Kulturtechnik gesehen, die Kinder zu einem reflektierten Umgang mit digitalen Medien und zur aktiven Beteiligung am Leben in der Informationsgesellschaft und dessen Mitgestaltung befähigen soll.
Informatische Bildung setzt bereits in der Grundschule an: Im Mittelpunkt steht dabei die Vermittlung von Grundfertigkeiten im Umgang mit Informatiksystemen (Benutzung von Maus und Tastatur, Starten und Beenden von Programmen, Laden, Speichern und Ausdrucken von Dokumenten) und von ersten Grundkenntnissen zu den wichtigsten Komponenten von Informatiksystemen und deren Funktion. 2001 erkannte man bereits, dass die Heranführung von Kindern an die Handhabung eines Computers nicht ohne die Vermittlung von grundlegenden informatischen Konzepten erfolgen kann. Als Grundlage für eine informatische Bildung in der Grundschule befasste man sich deshalb mit der Frage, welche fundamentalen Ideen der Informatik bereits Grundschulkindern kognitiv angemessen vermittelbar sind. Beispiele dafür sind Scratch und Calliope.
Weitere wissenschaftliche Arbeiten befassen sich mit der Frage, wie informatische Inhalte in den Grundschulunterricht eingebunden werden können, wie im Grundschulalter die Entwicklung algorithmischer Kompetenzen angeregt werden kann und welche Programmierkonzepte von Grundschulkindern erlernbar sind. Erste Unterrichtskonzepte und -materialien, mit denen grundlegende informatische Konzepte auch Grundschulkindern näher gebracht werden können, wurden auf internationaler Ebene in den1990er-Jahren konzipiert und seitdem stetig weiterentwickelt. Auch in Deutschland wurde seit den 2000er-Jahren eine Vielzahl an Ideen entwickelt.