4. Reflexion und Diskussion

Nachdem die 90-minütige Doppelstunde mit Studierenden durchgeführt worden ist, wurde gemeinsam über diese reflektiert und Feedback gegeben. Auf die wesentlichen Kritikpunkte wird im Folgenden näher eingegangen.

Allgemein ist festzuhalten, dass die Resonanz der Studierenden überwiegend positiv war. Den Einstieg der Stunde mit der Bildergeschichte und somit der Verbindung zum Deutschunterricht beschrieben viele als gelungen und sinnvoll, gerade im Hinblick auf den algorithmischen Grundbaustein „Sequenz“. Auch die thematische Einbettung mit der Geschichte vom kleinen, grünen Drachen Nico und dem unvollständigen, verschlüsselten Text erhielt nur positives Feedback und wurde von einigen Studierenden als „motivierend“ und „sehr kreativ“ beschrieben.

Das Feedback zur Live-Programmierung fiel insgesamt ebenfalls gut aus, jedoch wurden auch einige Verbesserungsvorschläge von Seiten der Studierenden genannt. Einige kritisierten, die Live-Programmierung sei etwas zu schnell gewesen, sodass sie an manchen Stellen gedanklich nicht immer folgen konnten. Andere hingegen kamen mit dem Tempo sehr gut mit. An dieser Stelle wird die Heterogenität der Lerngruppe deutlich, die so auch in einer Schulklasse zu finden sein wird. Den einen ist es zu schnell, während die anderen sich schon langweilen. Führt man diese Stunde dann tatsächlich in einer Grundschulklasse durch, könnte man sich für die Live-Programmierung etwas mehr Zeit einplanen, sodass möglichst jeder Schüler die Möglichkeit hat, die Grundlagen für die anschließende Arbeitsphase bestmöglich zu erfassen. Schülern, denen dies zu lange dauert und die schon beginnen, sich zu langweilen, könnte man darauf aufmerksam machen, dass sie währenddessen schon versuchen, weitere Ideen zu sammeln und sich, losgelöst von der Programmierung der Lehrkraft, eine eigene mögliche Programmierung überlegen.

Des Weiteren wurde noch von mehreren Studierenden ein hilfreicher Tipp bezüglich der Bühnenbilder angemerkt. In der Live-Programmierung wurde zwischen zwei Bühnenbildern, die jeweils „Castle 1“ und „Castle 2“ hießen, gewechselt. In der Unterrichtsstunde aber sollte das erste Bühnenbild „Castle 2“ und das zweite „Castle 1“ sein. Dies führte bei einigen Studierenden zu Verwirrung, da die Reihenfolge unserer Bühnenbilder nicht mit der – von Scratch schon vorgegebenen – Benennung der Bühnenbilder übereinstimmte. Daher wurde als Tipp angemerkt, in der Live-Programmierung die Bühnenbilder einfach direkt umzubenennen, um es erst gar nicht zu solch einer Verwirrung kommen zu lassen.

Ansonsten erhielt auch die Live-Programmierung positives Feedback und wurde als sinnvoll erachtet.

Die anschließende Arbeitsphase wurde als „sehr motivierend“ und „sehr lustig“ beschrieben. Allerdings: Den Spaß, den die Studierenden während ihrer eigenen Programmierungsphase hatten, war nicht zu übersehen. Hier merkten die Studierenden an, dass sie gerne noch weiterprogrammiert hätten und dass sie sich vorstellen könnten, dass die Zeit den Schülern auch nicht reichen wird. Somit wäre es eine Überlegung, die ursprünglich auf 90 Minuten angesetzte Doppelstunde auf weitere Stunden zu erweitern, daraus vielleicht sogar eine Projektwoche zu machen, damit die Schüler wirklich genug Zeit haben, all ihre Ideen und Vorstellungen miteinzubringen und diese zu programmieren.

Auch die Partnerarbeit als Sozialform erhielt positives Feedback. Hier erwähnten einige Studierende, dass sie es als sehr hilfreich empfanden, sich mit jemandem sowohl über die verschiedenen Ideen wie die Geschichte weitergehen könnte, als auch über die Programmierung an sich auszutauschen.

Auch die abschließende Reflexionsphase war sehr unterhaltsam, es wurde viel gelacht und es wurde positiv bewertet, dass am Ende noch einmal alle fertigen Bildergeschichten vorne gezeigt wurden.

Abschließend ist festzuhalten, dass die geplante Doppelstunde sehr gelungen ist und durchaus, unter Beachtung der oben genannten Tipps, in einer dritten oder vierten Klasse durchgeführt werden kann.

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