Die in den vorherigen Kapiteln beschriebene Unterrichtsstunde wurde im Rahmen eines Seminars mit Lehramtsstudentinnen durchgeführt. Dabei wurden positive Anmerkungen sowie Verbesserungsvorschläge bezüglich der Unterrichtsstunde in einer Reflexionsrunde geäußert.
Zum einen wurde die thematische Einbettung mehrfach als besonders gelungen und motivierend für die SuS bewertet, da sich Kinder für Roboter begeistern und diese gut zum Themenfeld der Informatik sowie zum Programmieren passen. Auch die fächerübergreifende Thematisierung informatischer Inhalte im Rahmen des Deutschunterrichts wurde besonders positiv hervorgehoben.
Während der Bearbeitung der ersten beiden Arbeitsphasen traten bei den Studentinnen jedoch einige Unsicherheiten auf. Das Aufleuchten der Roboteraugen, dass den SuS als Bestätigung für die Verschriftlichung des korrekten Lautes dienen soll, wurde von den Seminarteilnehmerinnen als zu undeutlich bemängelt. Das Aufleuchten der Augen wurde teilweise nicht wahrgenommen, weshalb eine zusätzliche akustische oder visuelle Rückmeldung der Roboter erforderlich erschien. Aus diesem Grund wurde die Aufgabe nun so programmiert, dass neben dem Aufleuchten der roten Augen noch eine Sprechblase mit der Aussage “Gut gemacht!” erscheint.
Zudem haben sich nicht alle Roboter in der zweiten Scratch Übung, welche innerhalb des Unterrichtsentwurfs in der zweiten Arbeitsphase von den SuS bearbeitet werden soll, anklicken lassen. Dies lag an einem Übertragungsfehler von der Website Scratch zu WordPress. Im Hinblick auf zukünftige Unterrichtsentwürfe gilt es solche Schwierigkeiten vorzubeugen, indem alle Arbeitsaufträge in der endgültigen Version erneut auf ihre korrekte Funktionsweise überprüft werden.
Der anknüpfende Arbeitsauftrag, bei dem die SuS erstmals eigenständig Roboter programmieren, indem sie eine Auswahl an Programmierbausteinen in der richtigen Reihenfolge anordnen, wurde während der Präsentation mit den Seminarteilnehmerinnen in Form einer interaktiven PowerPoint Folie durchgeführt. Dies sollte eine Alternative zum ursprünglichen Papierformat darstellen und eine Vorübung für das Programmieren in Scratch sein. Im Hinblick auf die Programmierbausteine im Papierformat erhielten wir sowohl positives, als auch negatives Feedback. Während einige Studentinnen den zu geringen Anteil an Scratch-Inhalten kritisierten, waren andere Studentinnen über diese Aufgabe erfreut. Diesbezüglich erschien ihnen nicht nur der facettenreiche Medieneinsatz gewinnbringend. Vielmehr wurde diese Aufgabe als notwendige Vorübung angesehen, um allen SuS eine angemessene Bearbeitung der Aufgabenstellung in Scratch zu gewährleisten.
Bei der nachfolgenden Übertragung der Bausteine in Scratch ergaben sich ebenfalls Schwierigkeiten bei der richtigen Anordnung der Programmierbausteine. Zur Vereinfachung wurde ein eigener Block “Wörterrätsel” für die Seminarteilnehmerinnen erstellt. Bei der Definition dieses neuen Bausteins trat jedoch ein Fehler auf, weshalb es den Studentinnen trotz der richtigen Anordnung der Bausteine nicht möglich war, den Roboter korrekt zu programmieren. Dadurch kam es zu Unsicherheiten und Frustration bei den Studentinnen. Sie kritisierten im Nachhinein, dass diese Aufgabe schneller aufgelöst werden müsste. Dabei hätte es sich angeboten, mit einem geteilten Bildschirm gemeinsam nach dem Fehler zu suchen. Hierdurch wurde wertvolle Zeit für den restlichen Unterrichtsverlauf verschwendet. Damit einhergehend wurde bemängelt, dass für die dritte Arbeitsphase, das eigene Programmieren der Roboter, nicht mehr genügend Zeit zur Verfügung stand. Bei der konkreten Durchführung der Unterrichtsstunde bietet es sich daher an, den SuS mehr Zeit für das eigene Programmieren der Roboter zu lassen und diese Aufgabenstellung in einer weiteren Stunde fortzuführen.
Das abschließende Quiz zur Rechtschreibstrategie des Ableitens und zum Programmieren in Scratch wurde als sehr positiv bewertet. Dies war der Tatsache geschuldet, dass nicht nur das vorhandene Wissen bzgl. der Ableitstrategie, sondern auch die elementaren Funktionen von Scratch überprüft wurden.
Insgesamt wurde die Dreifachdifferenzierung sowie die Verwendung von Tippkarten im Unterrichtsverlauf als besonders lobenswert hervorgehoben.